Die Kirche in Thundorf, dem hl. Martin geweiht, wurde im 15.
Jahrhundert erbaut. Im 17. Jahrhundert wurde die Kirche baulich verändert
und durch ein Seitenschiff vergrößert. 1739 wurde der Turm
erneuert und bekam die noch heute erhaltene Turmbedachung. 1752
wurde ein Uhrwerk in den Turm eingebaut. 1826 erhielt die Kirche die
erste Orgel.
Über
weitere bauliche Entwicklungen und Ausstattungen während des 17.
und 18. Jahrhunderts ist wenig bekannt, da die Kirchenrechnungen
erst 1742 einsetzen und auch in der Folgezeit Lücken aufweisen.
Aus
den vorhanden Unterlagen ist zu entnehmen, dass 1877 erneut Überlegungen
zur Erweiterung der Kirche angestellt wurden, da die Platzverhältnisse
in der Kirche so beengt waren, dass ein würdiger Gottesdienst nicht
mehr abgehalten werden konnte. Um Geldmittel für den geplanten
Erweiterungsbau zu beschaffen, wurde ein „Bau-Verein St. Martin“
gegründet. Der Plan zur Erweiterung der Kirche wurde aber wieder
verworfen.
Erneute
Planungen sahen vor, die Kirche bis auf dem Turm abzureißen und
durch einen Neubau zu ersetzen. Am 2. März 1921 wurde der Plan in
die Tat umgesetzt und mit dem Abriss der Kirche begonnen. Die ganze
Kirchengemeinde leistete Scharwerksarbeiten und lieferte
Baumaterialen. Nach nur 7monatiger Bauzeit konnte am 30. Oktober
1921 die neue Kirche eingeweiht werden.
Die
Kirche besaß vor dem 2. Weltkrieg drei Bronzeglocken, die während
des Krieges abgeliefert werden mussten. 1949 erhielt die Kirche drei
Stahlglocken.
Im
Jahr 1949/50 wurde der Hochaltar gebaut und 1967 eine neue Orgel
errichtet. Die Ausstattung der Kirche war somit weitgehend
abgeschlossen und bis in die heutige Zeit erhalten geblieben.
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